Kunst der Befreiung

Artikel der WinterStiftung Kunst Kultur Soziales Hamburg: Jana Dettmer hat es als Mutter, Anwältin und Künstlerin geschafft, sich auf jeweils individuelle Weise mit ihrer Welt auseinanderzusetzen. Aus Ihrer Lebenserfahrung entwickelt sie eine Sensibilisierung für Vielfalt und Differenz sowohl im künstlerischen als auch im nicht-künstlerischen Denken und Handeln.

Als Künstlerin ergänzt sie das bekannte Spektrum des Monochromen um neue Facetten. Sie beschäftigt sich insbesondere mit der ästhetischen, psychologischen und philosophischen Bedeutung von Farben und den Auswirkungen auf Betrachter:innen. So wird jedes Bild zum Experiment, um zu zeigen, was reine Malerei heute sein kann: Erlebbare visuelle Poesie.

Farbe ist das dominierende Thema ihrer Malerei und Farbe ist der Ursprung der Malerei - sie ist der eigentliche Bildträger. Monochrome Gemälde nehmen dabei einen besonderen Platz in Dettmers Schaffen ein.  Eigentlich bestehen sie aus einer Vielzahl komponierter Farbverläufe, die sie zu einem atmosphärischen Ganzen komponiert. Beim Betrachten ihrer Kunstwerke fällt eine virtuose Oberflächengestaltung auf, die von makelloser Reinheit ist. Jana Dettmer  arbeitet meist auf Leinwand und die Oberflächen vermitteln ein samtig wohliges Gefühl. In anderen Fällen verwendet sie ein Epoxidharz-System, um makellos ebene, reflektierende Oberflächen zu schaffen.  In einer weiteren Werkgruppe befasst sie  sich mit der Abstraktion als Verfahren, die Malerei in ihren Möglichkeiten immer wieder neu herauszufordern. Die abstrakten zwei - bis vielfarbigen Gemälde entstehen wie die meisten ihrer  Arbeiten in vielfältigen Schichten, die übermalt oder auch wieder heruntergenommen werden.  Der Entstehungsprozess ist äußert lebendig und an sich ein performativer Akt, im endgültigen Bild ist er schwer zu entdecken und fordert zu intensivem Sehen heraus.

Mit ihren  Bildern gelingt es ihr auf unterschiedliche Weise, Räumen eine neue Spannung zu verleihen. Menschen, die ihre Bilder sehen möchten oder die nur in engen Kontakt kommen, können zusätzlich in der Reflexion eine eigenständige Auseinandersetzung mit dem erleben, was sie bewegt. 

Der Malprozess selbst beginnt mit mehreren Farbschichten, und durch ihre spezielle Oberflächenbearbeitung  erreicht es die Künstlerin den Betrachter:innen  ihren Ideen und Gefühlen näher zu bringen. Je intensiver jdm. sich mit einem dieser Gemälde beschäftigt, desto stärker werden die vorhandenen inneren Dimensionen spürbar. 
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Zum Originalaritkel der WinterStiftung: 

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